Mankell, Henning 2 CDs H?rbuch

Mankell, Henning 2 CDs H?rbuch
Für eine größere Ansicht klicken Sie auf das Vorschaubild
19,99 EUR
inkl. 19 % MwSt. zzgl. Versandkosten
In den Warenkorb

Lieferzeit: sofort Lieferbar
Art.Nr.: 6973
GTIN/EAN: 3895845426



  • Details

Produktbeschreibung

Mittsommermord. 2 CDs Hörbuch


Henning Mankell  (Autor), Ulrich Pleitgen (Autor), Anne Weber (Autor), Petra Redinger (Autor), Valerie Stiegele (Autor)

Produktinformation

Audio CD
Verlag: Der HÖR Verlag DHV (September 2001)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3895845426
ISBN-13: 978-3895845420
Größe und/oder Gewicht: 14,4 x 12,9 x 1,2 cm

Produktbeschreibungen

Mankell ist ein Phänomen -- sein neuester Roman ein Ereignis. Während viele bewährte Krimiautoren im x-ten Fall ihres Helden zu schwächeln beginnen ob der Zwänge des Marktes und der ihnen abgeforderten Schreibgeschwindigkeit, legte der schwedische Autor gerade sein bisher bestes Buch vor. Nichts ist zu bemerken von Verschleiß, Unlust oder Ideenarmut.
Mittsommermord ist gleichzeitig aber auch Mankells bisher düsterstes und pessimistischstes Buch, das einen trotz erfolgreicher Arbeit zutiefst beunruhigten und verunsicherten Kommissar Kurt Wallander zeigt. Der Plot selbst ist nicht neu. Ein Serienmörder wird gejagt. Ein Mörder allerdings, der eine merkwürdige Vorliebe für kostümierte Opfer zu entwickeln scheint. Alles beginnt damit, dass eine Gruppe von Jugendlichen spurlos verschwindet. Monate später findet man die Vermissten erschossen und im Zustand fortgeschrittener Verwesung in einem Naturpark, gerade dort, wo sie vor ihrem Verschwinden gemeinsam ein Mittsommernachtsfest gefeiert hatten. Wallanders Kollege Svedberg wird erschossen in seiner Wohnung aufgefunden -- warum musste er sterben? Zunächst steht ein Zusammenhang der Morde gar nicht zur Diskussion, bis deutlich wird, dass Svedberg selbst im Urlaub heimlich am Fall der verschwundenen Jugendlichen arbeitete.

Ein hervorragender Kriminalroman wird eben doch durch mehr gekennzeichnet als nur durch die Originalität seiner Handlung und vordergründige Spannung. Intensiver als jemals zuvor legt Mankell die Psyche seiner Helden und seines Täters offen, ihre Ängste, Sorgen und Beweggründe. Er zeigt die tiefe Krise einer Ermittlercrew an den Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit. Und er schafft es wieder, dass der Leser ihm mit angehaltenem Atem folgt. Immer deutlicher wird auch: Henning Mankells Erfolgsgeheimnis ist eigentlich gar keines. Seine Figuren leben! Seine Helden sind aus Fleisch und Blut!

Mehr denn je zweifelt Kurt Wallander in diesem Roman am Sinn seines Tuns. "Man fühlt sich so machtlos. Und man fragt sich, ob man es wirklich aushält, bis man alt wird." Hoffen wir, dass dieser moderne Don Quixote seinen Kampf gegen die Windmühlen des Lebens erneut aufnehmen wird. Ulrich Deurer -- Dieser Text bezieht sich auf eine andere Ausgabe: Gebundene Ausgabe .


Audiobook-Rezensionen
Was am Anfang fast unmöglich scheint, entwickelt sich immer mehr zur Gewissheit: Es muss ein Zusammenhang zwischen zwei brutalen Morden bestehen. Zwischen dem Mord an den drei jungen Leuten, die in Kostümen des 18. Jahrhunderts fröhlich Mittsommer feierten und der Tötung Svedbergs, eines Kollegen von Kommissar Wallander. Immer rätselhafter erscheint der zurückgezogen lebende Svedberg. Warum ermittelte er verdeckt in der Sache der drei Jugendlichen? Und wer ist Louise, eine Frau, zu der er - ohne dass jemand auch nur davon ahnte - seit 10 Jahren ein Verhältnis hatte. Wallander tappt im Dunkeln, immer auf der Suche nach "dem Punkt, an dem sich die Spuren kreuzen". Er fühlt sich entkräftet, kein bisschen cool. Gleichzeitig plant der kranke Mörder weitere Morde und weiß offensichtlich aufs Genaueste über seine Opfer Bescheid.

Die Atmosphäre von Verzweiflung, die die Geschehnisse umhüllt, ist Ausdruck eines Schriftstellers, der sich vor allem als Gesellschaftskritiker und weniger als Krimiautor sieht. "Gewalt ist etwas Natürliches geworden" lautet die bittere Erkenntnis. Im Hörspiel tritt der wahnsinnige Mörder vor oder nach den Morden mit einer teilnahmslosen, sehr auf Ordnung bedachten Stimme (Daniel Werner) auf. Ulrich Pleitgen, Anne Weber, Petra Redinger u.v.a. garantieren in diesem perfekt inszenierten Hörspiel für Spannung pur! Hörspiel mit Musik, Spieldauer: ca. 110 Minuten, 2 CD. Erhältlich als MC und CD.

-- culture.text


Neue Zürcher Zeitung
Die Lust am Mord
Neue schwedische Kriminalromane

Kriminalromane aus Skandinavien erleben zurzeit eine Hochkonjunktur. Schon seit Monaten stehen jene von Henning Mankell um Kommissar Wallander auf deutschen und schweizerischen Bestsellerlisten, und es scheint, als hätten sie einer ganzen Reihe von dänischen, norwegischen und schwedischen Mordgeschichten Bahn gebrochen – bis hin zur Neuauflage von Kerstin Ekmans Kriminalromanen aus den sechziger Jahren.

Der 1948 in Mittelschweden geborene, heute in Moçambique lebende Henning Mankell erzielte mit dem 1998 bei Zsolnay veröffentlichten Roman «Die fünfte Frau» erstmals Rekordauflagen. Im Jahr darauf folgte «Die falsche Fährte», und jetzt liegt «Mittsommermord» in deutscher Übersetzung vor. In «Die fünfte Frau» müssen drei Männer für ihre Gewalttätigkeit gegen Frauen büssen, in «Die falsche Fährte» wird ein Serienmörder gejagt, der als Indianer verkleidet seine Opfer skalpiert, und in «Mittsommermord» gilt es das Verbrechen an Svedberg aufzuklären, einem Polizisten aus Kommissar Wallanders eigenem Team.

Kommissar Wallander

Mankells Kriminalromane sind jeweils nach demselben Prinzip konstruiert. Den Auftakt bildet eine Szene, die Appetit wecken soll und vom Handlungsgefüge scheinbar losgelöst ist. Denn was kann beispielsweise in «Die falsche Fährte» ein acht Monate altes Waisenmädchen in der Dominikanischen Republik mit den Morden an einem pensionierten Justizminister, einem Kunsthändler, einem Hehler und einem Spekulanten in Südschweden zu tun haben? Welche Verbindung besteht in «Mittsommermord» zwischen drei jungen Menschen, die mit Liedern des schwedischen Barockdichters Carl Michael Bellman Mittsommer feiern, und dem erschossenen Svedberg? Ist der Leser geködert, so beginnt eine Geschichte, die ganz dem klassischen Erzählmuster folgt: Die Hauptfiguren werden vorgestellt, Angaben zu Ort, Zeit, Milieu werden vermittelt, dann folgt ein Konflikt – etwa ein Mord –, der die Handlung auslöst, Verwicklungen und Komplikationen treiben das Geschehen voran bis zu einem Höhepunkt oder einer Krise, und schliesslich wird der Fall gelöst.

Die Lust an Geschichten als ein urmenschliches Bedürfnis sei es, die den Kriminalroman mit seiner klaren Erzählstruktur zu einer derart beliebten Gattung mache, meint der englische Literaturwissenschafter Peter Brooks. Daran mag es liegen, dass die Leser über unwahrscheinliche Situationen und konstruierte psychologische Beweggründe der Mörder grosszügig hinwegsehen. Damit lässt sich auch erklären, dass vor allem in neueren Kriminalromanen dem Privatleben des Detektivs mindestens so viel Raum zugestanden wird wie der eigentlichen kriminalistischen Handlung.

Mankell ist ein guter Erzähler. Zwar ist keiner seiner Mörder als Mensch von Fleisch und Blut vorstellbar, und sein Ermittler braucht unwahrscheinlich wenig Schlaf, aber er vermag die Spannung über fünf-, sechshundert Seiten ohne weiteres aufrechtzuerhalten, und die Ruhe des ländlichen Milieus, in der die – überaus brutalen – Morde für Aufregung sorgen, ist ebenso spürbar wie die Hektik des polizeilichen Alltags. Die Romane werden in erster Linie von der Hauptfigur Kurt Wallander getragen, einem Kommissar, der sowohl durch seine Alltäglichkeit als auch durch seine Erfahrung besticht. Er ist um die fünfzig, Opernliebhaber, geschieden; dank langjähriger Erfahrung erkennt er, wann jemand lügt, er bemerkt jedes Zögern im Gespräch, und er spürt einem Eindruck, der in seinem Gedächtnis haften bleibt, bis zum Ursprung nach. Wallanders Engagement für den Beruf hinterlässt Spuren: Vor einigen Jahren traten Symptome eines Herzinfarkts auf, und in «Mittsommermord» erkrankt er an Diabetes. Wallander löst seine Fälle nicht mit übermenschlichen Fähigkeiten, sondern mit harter Arbeit, und er geht gesundheitliche Risiken ein, aber keine Angst – Mankell wird seinen einträglichen Helden zweifellos weiterleben lassen und versuchen, den Charakterzügen seiner Figur im nächsten Bestseller noch mehr Tiefenschärfe zu verleihen.

Während Mankell seinen Lesern die liebliche Landschaft Schonens mit wenigen Andeutungen in Erinnerung ruft, verzichtet der 1950 geborene Håkan Nesser in seinen Kriminalromanen auf eine realistische Milieubeschreibung. «Das grobmaschige Netz» (1999) – ein Band der angeblich auf zehn Bände angelegten Serie – spielt etwas überraschend nicht in Schweden, sondern in der fiktiven, zusammen mit anderen Ortsnamen die Niederlande evozierenden Stadt Maardam. Aber Ortsnamen allein reichen nicht aus, um eine dichte Atmosphäre zu erzeugen, und auch die mit dem Namen seines Detektivs, Van Veeteren, angestrebte Vertiefung des Hintergrunds – allem Anschein nach ein Zusammenzug der Namen Janwillem van de Wetering, niederländischer Autor von international bekannten Thrillern, und Van der Valk, Amsterdamer Kommissar in Nicolas Freelings Erfolgsromanen – verlässt sich zu sehr auf die Assoziationen der Leser.

Abgesehen davon ist Nesser ein ganz passabler Handwerker. In «Das grobmaschige Netz» geht es um einen Mann, der seine Frau eines Morgens tot im Badezimmer findet und trotz völligem Gedächtnisverlust glaubwürdig versichert, dass er sie nicht ermordet habe. Nessers Romane sind gut konstruiert und stringent geschrieben. Er stellt das Privatleben seines Protagonisten viel weniger in den Vordergrund als Mankell, und er ist bestrebt, eine eigene Stimme zu finden, ohne Mankells Erfolgsrezept ausser acht zu lassen. Die Figuren sind mit wenigen Worten umrissen, die Dialoge wirklichkeitsnah. Nessers Kommissar Van Veeteren ist Mankells Wallander nicht unähnlich. Aus der Sicht eines Mordverdächtigen wirkt er zwar – was man verstehen kann – zutiefst unsympathisch: Sein Gesicht ist von blauen, geplatzten Äderchen überzogen, seine Miene ausdruckslos, und er kaut unentwegt an einem Zahnstocher. Doch er ist wie Wallander Liebhaber der klassischen Musik, um die fünfzig, von seiner Frau getrennt, er hat berufsbedingte gesundheitliche Probleme und verlässt sich bei seinen Nachforschungen auf seine Intuition. Aber Van Veeteren treiben nicht nur ehrenvolle Motive bei seinen Ermittlungen, er gesteht sich die Lust an der Jagd ein, und während Mankell Wallanders Fälle in gesellschaftlichen Missständen verankert, sind Nessers Romane frei von oberflächlichen sozialkritischen Prätentionen.

Queen of Crime

Wer nostalgische Kriminalromane mit ländlichem Milieu allen anderen vorzieht und an der spielerischen, als Puzzle angelegten Form Vergnügen findet, wird Kerstin Ekmans Romane «Die drei kleinen Meister» und «Der brennende Ofen» zu schätzen wissen. Ekman ist im deutschen Sprachraum als Autorin «seriöser» Literatur bekannt, doch ehe sie in den siebziger Jahren das Genre wechselte, galt sie als schwedische «Queen of Crime». Beide Romane, Neuauflagen aus den sechziger Jahren, aber leider nicht neu übersetzt, sind ausserordentlich stimmungsvoll – in «Die drei kleinen Meister» führt die Atmosphäre gar zum Abbruch der Ermittlungen. Das Buch spielt in Rakisjokk, hoch oben im Norden an der schwedisch-finnischen Grenze. Polizeiwachtmeister Torsson, der ursprünglich aus dem Süden stammt, wird im tiefsten Winter aufgeboten, den plötzlichen Tod des Kunstmalers Matti Olsson zu klären. Weil der Schnee die Strasse unbefahrbar macht, kämpft er sich auf Skiern durch die Finsternis, stösst auf ein paar verschlossene, bald schwedisch, bald finnisch, bald samisch sprechende Dorfbewohner und verlässt die unwirtliche Gegend ohne Ergebnis. Erst als der Maler David Malm sechs Monate später seinen Freund Matti besuchen will, kommen die Ermittlungen in Gang. «Der brennende Ofen» dagegen spielt im Bauerndorf Ärketuna, in dessen Kirche Fresken entdeckt worden sind. David Malm nimmt sich der Fresken als Restaurator an, als sich Brandgeruch über Feld und Flur legt. Zunächst brennt eine Scheune, dann ein Haus, dann der Wald. Der Pfarrer gerät unter Mordverdacht, doch welches Motiv sollte er haben?

In Kerstin Ekmans Kriminalromanen wurzelt das Übel in ganz gewöhnlichen menschlichen Lastern, wie Habgier oder Eifersucht. Man spürt ihnen die Zeit an, gerade weil sie in Milieu und Handlungsgefüge dem Alltag entrückt und ohne zeitliche Fixierung sind, und auch die leichtfüssige, auf pure Unterhaltung angelegte Erzählweise unterscheidet sich von der ambitionierten Mischform beispielsweise eines Mankell.

Lebenserfahrung

Während David Malm in aller Ruhe und Beschaulichkeit seinem Metier nachgeht und nebenbei in Kriminalfälle verwickelt wird, prägt Hektik das Leben der Journalistin Annika Bengtzon. Annika ist die Protagonistin in Liza Marklunds Thriller «Olympisches Feuer» – dem ersten auf Deutsch vorliegenden Roman der 1963 geborenen Schwedin. Annika ist 32 Jahre alt, Mutter zweier kleiner Kinder, mit Thomas verheiratet und seit zwei Monaten Leiterin der Kriminalredaktion bei der Stockholmer «Abendzeitung». Alles – ihre Rolle als Journalistin, Mutter und Partnerin – versucht sie unter einen Hut zu bringen. Als Christina Furhage, Chefin des Olympiabüros, im halb erbauten Stadion in die Luft gesprengt wird, beginnt Annika zu ermitteln und gerät unter zusätzlichen Druck, den begehrten Posten bei der Zeitung gegenüber Neidern durch journalistische Leistung zu rechtfertigen. Über diesem Motiv der ungleichen Chancen für Frauen und Männer in der Arbeitswelt entfaltet der Roman seine Handlung. Er verbindet Protagonistin, Opfer und jene Figur miteinander, die den Mord begeht, denn die «Olympiachefin» hat sich wie Annika in einer männlich dominierten Berufswelt einen Platz erobert, während sich der Täter oder die Täterin – das sei hier nicht verraten – als eine Person erweisen wird, die an diesen Bedingungen gescheitert ist.

Marklunds Roman besticht nicht so sehr durch eine originelle Fabel – auch die psychologischen Beweggründe für den Mord werden unnötig forciert – als vielmehr durch die überzeugende Schilderung der Protagonistin, den plausiblen Hintergrund sowie Spannung und Tempo, mit denen der Leser von einer Seite zur nächsten gejagt wird. Die Autorin, die laut dem Klappentext selbst als Journalistin arbeitet, scheint in ihrem Roman eigene Erfahrungen verarbeitet zu haben. Die Last des Berufs, seine Auswirkungen auf die Hauptfigur und deren Umfeld kommen jedoch auch bei Mankell und Nesser zum Ausdruck. Die Zeiten, in denen die Fälle ohne grosse Anstrengungen gelöst werden konnten und die Detektive ohne Schaden zu nehmen als Sieger hervorgingen, sind offensichtlich vorbei.

Christine Holliger -- Dieser Text bezieht sich auf eine andere Ausgabe: Gebundene Ausgabe .


Kurzbeschreibung

Grausame Überraschungen für Kommissar Wallander
In Kostümen des 18. Jahrhunderts feiern drei junge Menschen an einem geheimen Ort Mittsommer. Sie kehren nicht nach Hause zurück. Bald ist es grausige Gewissheit: Sie wurden Opfer eines Verbrechens. Ein neuer Fall für Kommissar Wallander. Fast zur gleichen Zeit wird sein Kollege Svedberg mit zerschossenem Gesicht in seiner Wohnung aufgefunden. Gibt es Zusammenhänge zwischen beiden Fällen?
Henning Mankell, 1948 als Sohn eines Richters in Stockholm geboren, wuchs in Härjedalen auf. Als 17-jähriger begann er am renommierten Riks-Theater in Stockholm, das Regiehandwerk zu lernen. 1972 unternahm er seine erste Afrikareise. Sieben Jahre später erschien sein erster Roman "Das Gefangenenlager, das verschwand". In den kommenden Jahren arbeitete er als Autor, Regisseur und Intendant an verschiedenen schwedischen Theatern. 1985 wurde Henning Mankell eingeladen, beim Aufbau eines Theaters in Maputo, Mosambik, zu helfen. Er begann zwischen den Kontinenten zu pendeln und entschied sich schließlich, überwiegend in Afrika zu leben. Dort ist auch der größte Teil der Wallander-Serie entstanden. Außerdem schrieb Henning Mankell Jugendbücher, von denen mehrere auch in Deutschland ausgezeichnet wurden.
Der Verlag über das Buch
»Man liest und liest, bis man Streichhölzer zur Unterstützung unter die eigenen müden Lider klemmt. Man weiß ja, in seinem einsamen Büro im Präsidium sitzt ein ruheloser Wallander noch lange nach Mitternacht über den Ermittlungsakten. Man muss solidarisch sein.« Aloys Behler in der ›Zeit‹
»Das raubt einem die Nacht. Das stärkt die Skepsis. Das ist starke (Kriminal)-Literatur.« Elmar Krekeler in der ›Welt‹

»Es kann passieren, dass man während des ›Mittsommermords‹ Frau, Mann, Kind, Büro, Hund, Katze, Vogel und sogar das Telefon vergisst.«Verena Auffermann in der ›Süddeutschen Zeitung‹

»Nennen wir es nicht einfach lesen, was sich da abspielt, nennen wir es absorbieren, einsaugen, darin aufgehen. Mankell liest man nicht, man trinkt ihn [...] Henning Mankell [ist] derzeit der Meister aller Klassen.«Dieter Heß im Bayerischen Rundfunk

»Vergesst Schimanski! [...] Groß ist die Zahl der Leser (darunter auch geständige Literaturkritiker), die ganze Nächte oder Wochenenden mit Mankell verloren – bzw. gewonnen – haben.« Martin Ebel im ›Rheinischen Merkur‹

»Einmal mehr ist Henning Mankell ein großer Wurf gelungen – es bleibt hoffentlich nicht das letzte Buch mit Wallander, diesem melancholischen Philosophen unter den fiktiven Polizisten.« NDR -- Dieser Text bezieht sich auf eine andere Ausgabe: Taschenbuch .


Autorenportrait
Henning Mankell, 1948 als Sohn eines Richters in Stockholm geboren, wuchs in Härjedalen auf. Als 17-jähriger begann er am renommierten Riks-Theater in Stockholm, das Regiehandwerk zu lernen. 1972 unternahm er seine erste Afrikareise. Sieben Jahre später erschien sein erster Roman "Das Gefangenenlager, das verschwand". In den kommenden Jahren arbeitete er als Autor, Regisseur und Intendant an verschiedenen schwedischen Theatern. 1985 wurde Henning Mankell eingeladen, beim Aufbau eines Theaters in Maputo, Mosambik, zu helfen. Er begann zwischen den Kontinenten zu pendeln und entschied sich schließlich, überwiegend in Afrika zu leben. Dort ist auch der größte Teil der Wallander-Serie entstanden. Außerdem schrieb Henning Mankell Jugendbücher, von denen mehrere auch in Deutschland ausgezeichnet wurden.
Auszug aus Mittsommermord. von Henning Mankell, Wolfgang Butt. Copyright © 2002. Abdruck erfolgt mit freundlicher Genehmigung der Rechteinhaber. Alle Rechte vorbehalten.
Die Nacht auf den 9. August 1996 wurde eine der längsten in Kurt Wallanders Leben. Als er in der Morgendämmerung aus dem Haus in der Lilla Norregata wankte, war es ihm noch nicht gelungen, sich von dem Gefühl zu befreien, mitten in einem unbegreiflichen Alptraum gefangen zu sein. Doch alles, was er in dieser Nacht hatte sehen müssen, war Wirklichkeit. Und diese Wirklichkeit war entsetzlich. In seinem Polizistenleben war er häufig Zeuge von Szenen geworden, die von einem blutigen und brutalen Drama sprachen. Aber es war ihm noch nie so nahegegangen wie diesmal. Als er Svedbergs Wohnungstür aufbrach, wußte er nicht, was ihn erwartete. Aber er hatte schon von dem Augenblick an, in dem er das Brecheisen ansetzte, das Schlimmste befürchtet. Und er hatte recht behalten.
Sie waren lautlos in den Flur getreten, als seien sie auf dem Weg in ein feindliches Territorium. Martinsson war dicht hinter ihm. Im Flur brannte kein Licht, doch das Licht aus dem Wohnungsinneren schlug ihnen entgegen. Einen kurzen Moment verharrten sie. Wallander hörte Martinsson hinter sich stoßweise atmen. Dann näherten sie sich dem Wohnzimmer. In der Türöffnung fuhr Wallander so heftig zurück, daß er gegen Martinsson prallte. Dieser beugte sich vor, um sehen zu können, was Wallander gesehen hatte.

Hinterher sollte Wallander sich an Martinssons Reaktion als an ein Wimmern erinnern. Er würde es nie vergessen. Martinsson, der wimmerte wie ein Kind angesichts des Unfaßbaren, das er vor sich auf dem Fußboden sah.

Da lag Svedberg. Ein Bein hing über der zerbrochenen Lehne eines umgestürzten Stuhls. Der Körper war eigentümlich verdreht, als habe Svedberg kein Rückgrat.

Wallander stand vollkommen unbeweglich in der Türöffnung, von Entsetzen gelähmt. In dem Augenblick gab es keine Unklarheit. Der da lag, war Svedberg. Und er war tot. Der Mann, mit dem er so viele Jahre hindurch zusammengearbeitet hatte, lag tot in verdrehter Stellung am Fußboden. Svedberg existierte nicht mehr. Er würde nie mehr an seinem üblichen Platz sitzen, an einer der Längsseiten des Tischs in einem der Sitzungsräume, und sich mit dem Bleistiftende die Glatze kratzen.

Svedberg hatte keine Glatze mehr. Sein Kopf war zur Hälfte weggesprengt.

Ein Stück von ihm entfernt lag eine doppelläufige Schrotflinte. Das Blut war bis an die weiße Wand ein paar Meter hinter dem umgestürzten Stuhl gespritzt.

Wallander stand mit pochendem Herzen und nahm das Bild in sich auf. Er würde es immer in sich tragen. Svedberg tot, sein zerschossener Kopf, ein umgestürzter Stuhl, ein Gewehr auf einem roten Teppich mit eingewebten hellblauen Rändern.

Ein wirrer Gedanke blitzte in Wallanders Kopf auf. Von jetzt an würde Svedberg nie wieder von seiner panischen Angst vor Wespen gequält werden.

"Was ist hier passiert?" fragte Martinsson. Seine Stimme klang brüchig. Wallander merkte, daß er den Tränen nahe war. Er selbst war von einer solchen Reaktion noch weit entfernt. Er konnte nicht in Tränen ausbrechen über etwas, was er nicht verstand. Und er verstand nicht, was er vor sich sah. Svedberg tot? Das war absurd. Svedberg war Kriminalbeamter in den Vierzigern, der morgen wieder auf seinem üblichen Platz sein würde, wenn sie sich zu einer ihrer Besprechungen trafen. Svedberg mit seiner Glatze, seiner Angst vor Wespen und seiner Gewohnheit, jeden Freitagabend in aller Einsamkeit im Keller des Polizeipräsidiums in der Sauna zu sitzen.

Es konnte ganz einfach nicht Svedberg sein, der da lag. Es war ein anderer Mann, der ihm glich.

Instinktiv warf Wallander einen Blick auf seine Uhr. Es war neun Minuten nach zwei. Vielleicht blieben sie ein paar Minuten in der Türöffnung stehen. Dann kehrten sie in den Flur zurück. Wallander knipste eine Wandleuchte an. Er merkte, daß Martinsson zitterte. Er fragte sich, wie er selbst wohl aussah.

" Wir brauchen die volle Besetzung", sagte er. -- Dieser Text bezieht sich auf eine andere Ausgabe: Taschenbuch .


Condition: VG: VERY GOOD


"Item Condition" notes:

SS / OVP:       CD & LP is factory sealed in shrink-wrap or cellophane.

NEU / NEW:      CD & LP is open and not yet played.(Achtung: = Nicht alle neuen CDs werden vom Hersteller eingeschweißt!)

NM: NEAR MINT   CD & LP Just about in perfect condition.

E:  EXCELLENT   CD & LP Near perfect, may show very light signs of use & maybe one very light scratch.

VG: VERY GOOD   CD & LP  CD has some very minor wear (several very light scratches or marks). If insert, may have dimple marks or very light wrinkles/folds,

G:  GOOD        CD & LP  Some to very heavier wear or tear (some to very scratches throughout the CD), still plays perfectly. If insert, may have some wrinkles, folds, ripples, tears or multiple case. If  case has cracked or is broken.

Demo-Copy:      CD & LP = Promo - not for sale - particularly rare!!
Schnellkauf

Bitte geben Sie die Artikelnummer aus unserem Katalog ein.

Willkommen zurück!
Versandland